Gross werden auf La Perla

Die Aufzucht nimmt einen ganz besonderen Stellenwert auf La Perla ein. Es gibt einfach nichts Wichtigeres, als den Fohlen einen idealen Start in ihr Leben zu geben und damit die beste Basis für ein langes und genauso gesundes Pferdeleben zu legen. Die Zuchstuten und Junghengste führen ihrer Natur entsprechend in grossen Herden ganzjährig draussen auf den weiten Weiden ein glückliches und freies Leben. Auch den Zuchthengsten und allen Nachwuchspferden, die sich bereits im Training befinden, geht es rundum gut.
Nicht nur der richtige Ort, das Land, die grossen Weiden, die unsere Pferde immer zur Verfügung haben und das Klima sind extrem wichtig in der Aufzucht. Auch die vertrauensvolle Verbindung zum Menschen durch tägliche Führsorge und Liebe vom ersten Tag an und jeden einzelnen weiteren Tag, trägt zum inneren und äusseren Gleichgewicht der Pferde bei! Auf dieser liebevollen Energie basiert unser Gestüt La Perla und trägt so massgeblich dazu bei, dass unsere Pferde so wundervoll sind und die Zucht so erfolgreich ist.

Hierin liegt auch der Grund, dass das Gestüt keine Fohlen verkauft. Ausser, wenn sie weiterhin hier in der Aufzucht verbleiben, damit sie sich optimal entwickeln können.
Die Wichtigkeit der Aufzucht wird leider häufig unterschätzt und wir möchten unseren Fohlen und Nachwuchspferden den allerbesten Start in ihr Leben ermöglichen.

 

Die Zuchtstuten leben das ganze Jahr draussen auf den weitflächigen Weiden und bekommen im Frühjahr auch ihre Fohlen dort. Gemeinsam und frei in einer grossen Herde, sehr ursprünglich und pferdegerecht und doch behütet, werden sie gut betreut, es wird auf ihr Wohlergehen geachtet und es fehlt ihnen an nichts. Sie sind die Seele des Gestüts und liegen uns sehr am Herzen!
Wird eine Zuchtstute nicht mehr gedeckt, zum Beispiel aufgrund ihres hohen Alters, verbleibt sie als „Rentnerin“ weiterhin in der Stutengruppe und darf ihre restliche Lebenszeit geniessen. Sie bleibt ein wertvolles Herdenmitglied, hilft als „weise Alte“ die Fohlen und Jungstuten zu erziehen und wird weiterhin wertgeschätzt und geliebt.

Die ersten Fohlen kommen im Frühjahr erst ab ca. April auf die Welt, damit das Wetter schon etwas wärmer und besser ist und möglichst kein Schnee mehr fällt.
Vom ersten Tag an leben sie in der Stutenherde, lernen in „der Sprache der Pferde“ zu kommunizieren und wie man sich mit der Mutter, den Tanten und Kameraden zu benehmen hat. Das gemeinsame Spiel, die Möglichkeit sich jederzeit nach Bedarf auf den weiten Flächen austoben zu können und von Anfang an die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten kennenzulernen, stärkt rasch den kleinen Körper, Sehnen, Bänder, Knochen und Muskeln. In andere Worten, beste Bedingungen von der ersten Stunde an.
So erleben sie ihren ersten Frühling, ihren ersten Sommer, den Herbst und den Winter. Sie bleiben lange bei den Müttern in der grossen Herde und lernen in dieser Zeit viele wertvolle Dinge für ihr Leben.
Erst im darauffolgenden Januar werden sie von ihren Müttern getrennt und abgesetzt. Bis dahin sind sie schon sehr selbständig geworden und nun bereit, eigene Wege zu gehen.

Nach dem Absetzen beginnt für die Fast-Jährlinge die erste Schulzeit. Das erste „Training“ wartet jetzt auf die Pferde-Erstklässer. In dieser Zeit bleiben sie auf einem grossen Paddock mitten auf dem Gestüt und wir widmen ihnen täglich Zeit. Das „Training“ besteht vorrangig darin, ihr Vertrauen gewinnen, ihre Neugierde zu wecken, so dass sie mit Spass mitarbeiten.
Doch ist das natürlich nicht ihr erster Kontakt mit uns. Bereits in allen Monaten davor, seit ihrer Geburt, besuchen wir sie fast täglich auf der Weide. Dort schon haben die Pferdekinder gelernt, dass die Zweibeiner ganz wunderbar kraulen können und haben ihre Angst weitestgehend verloren.
Aller Anfang ist jedoch schwer und in den ersten Tagen nach der Trennung von Mama sind die meisten natürlich noch etwas aufgeregt und müssen sich erst an das viele Neue gewöhnen. Deshalb bekommen sie auch eine „weise Tante“ dazugestellt, die Ruhe in die Gruppe bringt und ihnen Sicherheit gibt. 
Während 1-2 Monate lernen die Pferdekinder nun mit viel Geduld, Ruhe und Liebe, was ein Halfter ist, sich führen und überall anfassen zu lassen und Hufe zu geben – eben das ganze ABC, was man nach der 1. Klasse als edler Lusitano können sollte. Die einzelnen Lerneinheiten halten wir extra kurz, um sie nicht zu überfordern und nutzen ihre Neugierde und ihr Kuschelbedürfnis aus, um alles positiv zu gestalten, so dass sie nur gute Erfahrungen sammeln und ihr Vertrauen zum Menschen stetig wachsen kann.

Nach diesen ersten Lernzeit werden die Fast-Jährlinge dann nach Geschlechtern getrennt und kommen wieder auf die grossen Weiden hinaus. Die Junghengste erhalten eine eigene Weide und die Stütchen dürfen sich in die Herde der Jungstuten tummeln.
Dort erleben sie nun die nächsten Jahre ihrer Jugend, spielen, rangeln, rennen und entwickeln sich zu prächtigen und gesunden Lusitanos.
Selbstverständlich werden sie auch weiterhin beaufsichtig. Wir besuchen sie weiterhin häufig und überprüfen täglich, ob alles in Ordnung ist.
In der Zeit bis sie ca. 3,5-4 Jahre alt sind geniessen sie so ihr Leben, bekommen alles, was sie für ihre optimale Entwicklung brauchen und werden auch regelmässig entwurmt.  Ein bis zweimal pro Jahr wiederholen wir das Fohlen ABC, das sie gelernt haben. In der übrigen Zeit leben sie praktisch wild, frei und trotzdem behütet und mit unserer Liebe begleitet, pferdegerecht im Herdenverband auf.
Auf diese Art entwickeln sie sich zu robusten Pferden, die sowohl physisch wie auch psychisch belastbar, ausgeglichen, glücklich und gesund sind.

Auf fast 1.200 Metern Höhe leben unsere wundervollen La Perla-Lusitanos auf einer weiten Finca mitten im Gebirge.

In dieser besonderen Region sind die Wetterbedingungen eher europäisch – deutlich ausgeprägte vier Jahreszeiten: Im Sommer ist es richtig heiß, wie man es eben in Spanien erwartet. Im Winter dagegen sind Schnee und Minusgrade keine Seltenheit. So wachsen die Pferde unter robusten Voraussetzungen auf und fühlen sich deshalb später auch in anderen Ländern und nördlicheren Regionen wohl.

Die weiten, hügeligen Koppeln mit ihrer ungewöhnlichen Bodenbeschaffenheit bieten optimalste Bedingungen für die Aufzucht der Pferde. Das abwechslungsreiche Gelände charakterisiert sich neben ausgedehnten Grasflächen durch den Bewuchs von Steineichen und Büschen. Durch Felsen und sandige Stellen werden die Hufe stark und werden bestens, ganz ohne Schmied, in Form gehalten. Die La Perla-Lusitanos zeichnen sich besonders durch ihre Trittsicherheit aus. Sehnen, Bänder, die Muskulatur sowie der gesamte Körperbau der jungen Pferde können sich natürlich und im besten Sinne perfekt entwickeln.

Diese ersten Jahre legen den wichtigsten Grundstein für das ganze spätere Leben. Unsere Lusitanos entwickeln sich so zu robusten Pferden, die sowohl körperlich wie auch mental ausgeglichen und gesund sind.
Ganz bewusst wird auf dem Gestüt La Perla darauf geachtet, den Pferden eine lange Jugendzeit zu gewähren. Gemäß unserem Leitspruch „gut Ding will Weile haben“! Wir beginnen mit der Ausbildung erst, wenn sie ca. 3,5-4 Jahre alt sind.

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